Der Handelsverband NRW und die anderen Landesverbände des HDE haben Angela Merkel einen Brandbrief geschrieben, in dem sie die Kanzlerin auffordern, doch bitte dafür zu sorgen, dass die versprochenen Hilfsgelder auch wirklich beim Einzelhandel ankommen.
Wörtlich heißt es in dem Schreiben, das uns als Kopie vorliegt: "Gesundheitsschutz hat oberste Priorität und wir erkennen das an. Der von der Schließung betroffene Einzelhandel steht jedoch vor dem akuten Verlust seiner Existenz. Unsere Kaufleute sind tief enttäuscht und können nicht nachvollziehen, dass die versprochenen Hilfeleistungen nicht ankommen."
Die Unterzeichner des Schreibens weisen darauf hin, dass der Einzelhandel mit der vollständigen Geschäftsschließung ein Sonderopfer für die gesamte Gesellschaft bringt. Doch dafür bekomme er aus den Hilfsprogrammen keine oder nur eine sehr geringe Leistungen.
Dann folgt ein Absatz, der aufhorchen lässt.
"Wir erleben mit großer Sorge, dass sich aus Verzweiflung Initiativen bilden, die trotz Schließungsverfügung Lokale und Geschäfte öffnen, ihre Anliegen über Kettenbriefe transportieren und zu massiven Protestaktionen aufrufen", schreiben Michael Radau, der Präsident des
Handelsverbandes NRW, und seine Kollegen.
Oder anders formuliert: Da braut sich offenbar etwas zusammen. Verzweifelte Händler, die die Pleite vor Augen haben, fangen an, die Corona-Verfügungen der Regierung zu untergraben. Sie sehen offenbar keine andere Chance, ihre Existenz noch irgendwie zu retten.