Zahlen & Fakten
Gelsenkirchen von A bis Z
Foto: Bundesagentur für Arbeit
A wie Aufreger. Kein deutscher Fußballverein hat in den letzten Jahrzehnten für so viele Schlagzeilen und kontroverse Diskussionen gesorgt wie der FC Schalke 04. Ob Bundesliga-Skandal, ein echter Löwe als Ordnerhund, der eitle Sonnenkönig, heldenhafte Eurofighter, weinender Meister der Herzen oder das jährliche Jahrhundertderby ... auf Schalke war und ist immer etwas los.
B wie Bergbau. Jahrzehntelang beherrschten Kohle- und Stahlindustrie das Leben in Gelsenkirchen. Gelsenkirchen war damals sehr wohlhabend und hatte fast 400.000 Einwohner (heute 260.000). Doch in den 60er Jahren begann der Strukturwandel. Die 1000 Feuer der Kokereien erloschen und alle Zechen machten dicht. Gelsenkirchen hat diesen Umbruch nie so richtig verkraftet - trotz Unsummen, die von der Landesregierung in die wirtschaftliche Entwicklung gepumpt wurden.
Symbolbild
C wie Cottbus. Seit 1995 pflegt Gelsenkirchen eine Städtepartnerschaft mit Cottbus. Weitere Partnerstädte sind Newcastle upon Tyne (GB), Zenica (Bosnien-Herzegowina), Schachty (Russland), Olsztyn (Polen) und Büyükcekmece (Türkei). Bis in die 70er Jahre gab es auch eine Partnerschaft mit der Stadt Kaolack im Senegal, doch die ist sanft entschlummert.
D wie Denkmal. Laut Untere Denkmalbehörde der Stadt Gelsenkirchen gibt es in unserer Stadt über 300 Baudenkmäler. Dazu zählen die evangelische Altstadtkirche, das Haus Berge, das Schloss Horst, das Weka-Karree, die ehemalige Hauptpost, die Schachtanlage Consolidation und das Hans-Sachs-Haus.
E wie Einzeitungskreis. Seit dem Jahr 2006 ist Gelsenkirchen de facto ein Einzeitungskreis. Damals stellten die Ruhrnachrichten (Lensing Verlag) und die Buersche Zeitung (Bauer Verlag) ihren Lokalteil ein. Übrig blieb die WAZ der Essener Funke Mediengruppe. Zum gleichen Großkonzern gehören auch das Anzeigenblatt Stadtspiegel und der Lokalsender Radio Emscher Lippe.
F wie Flugplatz. Was nur wenige wissen: Zwischen 1912 und 1940 gab es in Gelsenkirchen einen Flugplatz, der sich im Stadtteil Feldmark befand. Eine weitere Landebahn existierte in den 30er Jahren im Berger Feld. Beide wurden vor allem militärisch genutzt. Auf dem Gelände des Flugplatzes Berger Feld entstand später das Parkstadion.
Externer Link
G wie Geschichte. Schon in der Bronzezeit um 1.000 v. Chr. lebten auf dem Gebiet des heutigen Gelsenkirchen germanische Völker, die sich noch hauptsächlich von der Jagd ernährten. Später siedelten sich dort Sachsen an, die von Ackerbau und Viehzucht lebten. Bereits im frühen Mittelalter werden in alten Urkunden die heutigen Gelsenkirchener (Sub-)Stadtteile Resse, Sutum, Scholven und Buer erwähnt. Doch erst 1875 erhielt Gelsenkirchen das Stadtrecht.
Symbolgrafik
H wie Hexe. Die letzte Frau, die in Gelsenkirchen das Opfer einer Hexenverfolgung wurde, war Anna Spiekermann aus Beckhausen-Sutum. Sie wurde der Hexerei bezichtigt, gestand unter der Folter und wurde am 31. Juli 1706 geköpft und verbrannt. Es war die letzte Gräueltat dieser Art in unserer Region.
I wie Innenstadt. Im Gegensatz zu anderen Städten besitzt Gelsenkirchen zwei große Innenstadtzentren mit zwei großen Einkaufsstraßen. Die eine befindet sich in Gelsenkirchen, die andere in Buer. Das liegt daran, dass es sich bis zur preußischen Gebietsreform im Jahr 1928 um zwei unabhängige Städte handelte, die nicht ganz freiwillig miteinander verschmolzen sind. Und so richtig grün sind sich die Einwohner von Gelsenkirchen und Buer bis heute nicht.
Symbolfoto
J wie Juden. Während der sogenannten Reichskristallnacht 1938 brannten die Nazis die jüdischen Synagogen in Gelsenkirchen und Buer nieder. Im Jahr 2007 wurde in Gelsenkirchen der Grundstein für eine neue Synagoge gelegt. Im Stadtteil Horst gab es außerdem ein Außenlager des KZ Buchenwald, in dem Zwangsarbeiterinnen untergebracht waren, die für die Gelsenberg Benzin AG schuften mussten.
K wie Kirche. Laut Mikrozensus sind 28,2 Prozent der Gelsenkirchener Bevölkerung katholisch, 23,3 Prozent sind evangelisch, 48,6 Prozent sind konfessionslos oder gehören einer anderen Religionsgemeinschaft an. Laut Landschaftsverband Westfalen-Lippe sind etwa 7 Prozent der in Gelsenkirchen lebenden Menschen muslimischen Glaubens.
Quelle: Bielendorfer
L wie Lehrerkind. Zu den bekanntesten Gelsenkirchenern gehört inzwischen der Comedian und Buchautor Bastian Bielendorfer. Mit seinem Roman "Lehrerkind - Lebenslänglich Pausenhof" stürmte er die Bestsellercharts. Außerdem arbeitet er fürs Fernsehen und tourt mit einem eigenen Comedy-Programm durch die Lande. 2020 veröffentlichte er "Die große Pause: Mein Corona-Tagebuch".
M wie Medien. Die Medienlandschaft in Gelsenkirchen ist im neuen Jahrtausend auf Bonsai-Größe geschrumpft. Neben der WAZ, der einzigen verbliebenen Tageszeitung mit Lokalteil, und dem Lokalradio REL gibt es nur noch ein paar Anzeigenblätter und das freie Stadtmagazin isso. Da kommt unser neues StadtJournal Gelsenkirchen EXTRA ja gerade recht.